Geleitwort Als Ort der diesjährigen Jahresausstellung Architektur führt der
Studiengang Architektur der Hochschule für Technik, Wirtschaft
und Kultur den Bowlingtreff am Wilhelm-Leuschner-Platz, wenigstens
für ein paar Tage wieder einer Nutzung zu, und rückt
ihn damit in das öffentliche Bewusstsein, auch wenn er für viele
Leipzigerinnen und Leipziger als ehemalige Stätte von Freizeitaktivitäten
schon fast den Status einer Legende erreicht hat.
Standort und der Bau nach dem Entwurf von Winfried Sziegoleit
mit dem markanten Eingangsbereich tragen das Ihre zur
Bedeutung bei. Trotzdem liegt er seit einigen Jahren im
Dornröschenschlaf.
(...)
Martin zur Nedden
Bürgermeister und Beigeordneter
für Stadtentwicklung
und Bau
der Stadt Leipzig
Vorwort
Täglich fahren viele per Straßenbahn oder Auto den Leipziger
Innenstadtring entlang und nehmen kaum noch das einzige
Haus am Wilhelm-Leuschner-Platz wahr. Von einer einst
beliebten „Volkssportstätte“ berichten einige leicht schwärmerisch,
andere ahnen gar nicht, was sich hinter den seit rund
zehn Jahren verbarrikadierten Türen befindet. Im ehemaligen
Bowlingtreff wird für eine Woche das Licht wieder angemacht
und der seit langem zugemauerte Haupteingang geöffnet.
„Bowling together!“ ist eine Referenz an den Ort der diesjährigen
Jahresausstellung Architektur zum 15-jährigen Jubiläum
der HTWK Leipzig.
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Prof. Dr. Annette Menting, Architektin
Prof. Marina Stankovic, Architektin
Der Leipziger Bowlingtreff
Nachbetrachtungen aus heutiger
Sicht, Sommer 2007
Im August 1989 fragte mich der damalige Chefredakteur der
Leipziger Blätter Bernd Weinkauf, ob ich bereit wäre, einen
Artikel über den Bowlingtreff zu schreiben, denn man müsse
über diese sehr beliebte Freizeiteinrichtung, die bereits seit
zwei Jahren in Betrieb war, endlich ausführlicher berichten. Ich
nahm den Auftrag gern an, denn über das Gebäude war trotz
seiner architektonischen Qualität bislang kaum etwas in der
Fachpresse publiziert worden. Besondere Aufmerksamkeit kam
dem Bowlingtreff auch deshalb zu, weil er der einzige neue Gesellschaftsbau
war, der nach dem 1981 fertig gestellten Neuen
Gewandhaus im Leipziger Stadtzentrum errichtet worden ist.
Dass er der letzte zu DDR-Zeiten ausgeführte Gesellschaftsbau
in Leipzig sein sollte, ahnte damals natürlich niemand. Ich
habe meinen Beitrag am 18. September 1989 der Redaktion
der Leipziger Blätter übergeben. Er wurde im Frühjahr 1990
veröffentlicht.
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Prof. Dr. Thomas Topfstedt
Kunsthistoriker, Universität Leipzig