04.10.2014 · Samstag · 20 Uhr
Lesung · Musik · Gespräch
Telegraph (Club) · Dittrichring 18–20 · Leipzig
Eintritt frei
Carl-Christian Elze · Roland Erb · Odile Kennel · Marcella Melien
Mod: Katharina Bendixen · Andreas Heidtmann u.a.
Musik: Karolina Trybala (vocal) · Robert Hermann (piano)
Auf der poet-Leseparty (poet 17) darf mit einer bunten, literarisch spannenden Mischung aus Lesung, Autorendialog und Life-Musik gerechnet werden. Zu den Lesenden gehören junge Erzählerinnen wie Marcella Melien (Hildesheim) und Dichter wie Roland Erb, der die Brüche der Zeiten miterlebt hat. Nach seinem Debüt im Aufbau-Verlag 1981 erhielt er ein mehrjähriges Publikationsverbot. In der Reihe Neue Lyrik bringt er in diesem Herbst seinen neuen Gedichtband heraus, der Ereignisse der jüngeren Geschichte reflektiert, die friedliche Revolution eingeschlossen. Carl-Christian Elze, der im poet mit einem Zyklus über einen verstorbenen Freund vertreten ist, wird lesen und Odile Kennel, die jüngst den 2. Preis beim Lyrikwettbewerb München erhielt und Lyrik und Romane schreibt („Was Ida sagt“ sowie „Oder wie heißt diese interplanetare Luft“ beide dtv ). Sicher wird auch etwas zum poet-Thema „Literatur und Vergänglichkeit“ zu hören sein. Wir haben alle Autoren dazu befragt …
»Ich bin dafür, dass gestorben wird!« Georg Klein
»Der Tod hat auch etwas Befreiendes.« Matthias Nawrat
»Sterben zu müssen ist peinlich.« Clemens J. Setz
Das Ganze findet statt im Rahmen des Literarischen Herbstes
Jazz wird zu hören sein von der Sängerin Karolina Trybala / Robert Hermann (piano)
EDITORIAL POET 17
Wir leben mit einem Paradox: So schwer es fällt, die Vergänglichkeit zu akzeptieren, verleiht sie doch erst dem Dasein Struktur und Sinn. »Ich bin dafür, dass gestorben wird!«, erklärt folgerichtig Georg Klein, einer von sechs Schriftstellern, die zum Thema Vergänglichkeit und Tod befragt wurden – und natürlich zu ihrer aktuellen Arbeit. Auch andere Autoren des Heftes waren eingeladen, sich zum Thema zu äußern. Wer Werke sucht, die sich mit dem Tod auseinandersetzen, findet hier wichtige Beispiele, etwa Thomas Manns »Zauberberg«, T. S. Eliots »The Waste Land« oder Eichendorffs Gedicht »Auf meines Kindes Tod«.
Auch wenn Lyrik und Prosa der poet-Ausgaben keiner thematischen Vorgabe folgen, rückt das Thema Tod verschiedentlich ins Zentrum. Etwa in Jan Koneffkes Gedicht »Dem toten Kind in einer Oktobernacht«, das den »Ernstfall thematisiert«, den Tod des eigenen Kindes. Ein anderes Beispiel findet sich in Constantin Göttferts Romanausschnitt, wo der Krebs in der Figur Steiner »wuchert«. Mit Rolf Haufs haben wir einen Dichter im Heft, der im Juli 2013 nach langer Krankheit verstarb und dessen Gedicht Kinderjuni von Michael Buselmeier kommentiert wird.
Andreas Heidtmann, Herbst 2014
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