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Pitangas und andere Lesefrüchte aus Angola

Eine Ent­deckungs­reise in die Literatur Angolas
Mit Michael Kegler, Barbara Mesquita, Michaela Sambo, Ineke Phaf-Rheinberger,

13. März 2015 | 15:00 – 16:00 Uhr
Forum: Die Unabhängigen, Halle 5, Stand E309

Die junge angolanische Kulturszene, vor allem die neuere angolanische Literatur, ist ein großes Terrain für Entdeckungen. Mit der Anthologie „Mögen Pitangas wachsen“ stellt der Poetenladen Verlag eine Reihe neuer Autoren aus der aufblühenden Literaturlandschaft Angolas vor, nimmt aber auch Bezug auf moderne Klassiker wie Agostinho Neto. Der zweisprachige Band bietet Beispiele aus Romanen sowie Erzählungen und Gedichte und wurde von Barbara Mesquita ins Deutsche übertragen.

Im Mittelpunkt steht jedoch nicht nur die Anthologie, sondern die junge angolanische Literatur als Ganzes, wozu auch der Autor Ondjaki gehört, dessen jüngster Roman „Die Durchsichtigen“ im Frühjahr im Wunderhorn Verlag erscheint. Übersetzt hat ihn Michael Kegler, der im Gespräch mit Herausgeberin Dr. Ineke Phaf-Rheinberger und Barbara Mesquita die vielen Lesern noch unbekannte literarische Welt dieses afrikanischen Landes vorstellen wird. Vervollständigt wird die Runde durch die Übersetzerin und Künstlerin Manuela Sambo, die aus Luanda in Angola stammt und die afrikanische Formensprache mit der europäischen Tradition verbindet.

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Teilnehmer:

  • Michael Kegler,
  • Barbara Mesquita,
  • Michaela Sambo
  • Ineke Phaf-Rheinberger

Goethe, Zitronen und Pitangas
Aus dem Nachwort von Ineke Phaf-Rheinbeger

1. Die Moderne in Angola

Der Titel dieses Bandes – Mögen Pitangas wachsen – ist einem Gedicht von António Gonçalves ent­nommen, das in diesem Band zu finden ist. Die Pitanga ist eine wohl­schmeckende rote Beere, die in den Tropen wächst. Das Wort »Tropen« steht hier nicht nur für eine Klimazone, sondern auch für eine Metapher, für eine Redewendung, die etwas bildlich zum Ausdruck bringt. Gonçalves‘ Vers enthält eine Wunsch­vorstel­lung, die an Goethes berühmten Satz »Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn« aus Wilhelm Meisters Lehrjahre erinnert, an das klassische Aufklärungswerk, in dem ein Traumland, ein Wunschziel, eine Utopie herbeigesehnt wird. Eine solche Sehnsucht nach einem herbei­gewünschten Ziel stellt in einem Land wie Angola, in dem fast vierzig Jahre Krieg herrschte, das Zeitgefühl der Moderne dar; sie prägt die Schriftsteller, die heute schreiben und publizieren.