Stimmen zum Buch
Jean Krier wird mit dem Chamisso-Preis 2011 für die freirhythmischen Elegien seines jüngsten Bandes
Herzens Lust Spiele (poetenladen 2010) geehrt. Seine deutschsprachigen Wortteppiche, die er subtil mit französischen Einsprengseln spickt, speisen sich aus Erfahrungsmomenten und Lektüreerlebnissen. Die scheinbar prosanahen Texte nehmen die europäische Tradition der literarischen Moderne des 20. Jahrhunderts auf und erweitern deren thematisches und sprachliches Spektrum.
Chamissopreis-Jury | 2011
Der Luxemburger Jean Krier bewegt sich seit langem zwischen den Kulturen. Seine Gedichte schreibt er auf Deutsch, durchsetzt sie aber gern mit französischen Einsprengseln. Auch liebt er die Mischung von Stilen und Redeweisen, von Surrealem und Alläglichem, von Pathos und Ironie. ... Das Französische bringt den Dichter auf den Teppich zurück. Ironie macht das Pathoas genießbar.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, H.H., Juli 2010
Der Luxemburger Jean Krier ist der erste »reine« Lyriker seit zehn Jahren, der den Chamisso-Preis erhält, vor allem für seinen jüngsten Gedichtband »Herzens Lust Spiele« (2010) – Gedichte, die die deutsche Sprache bereichert haben, so die Jury.
Frankfurter Rundschau, März 2011
Das Alte Testament klingt an und die Apokalypse des Johannes, Dichter des Barock, Hölderlin, Gottfried Benn, Georg Büchner oder Ashbery, William Carlos Williams, Beckett, Proust. Und sosehr diese Gedichte vom Bewusstsein der Vergänglichkeit, dem Ausgesetztsein handeln, vermeiden sie doch souverän (auch trotzig, auch heiter) jedes Pathos durch Lakonie oder eine kleine ironische Geste.
Neue Zürcher Zeitung, A. Overath, September 2010
Wer frische Luft atmen will, braucht Jean Kriers neues Buch »Herzens Lust Spiele«. So etwas hat man hierzulande noch nicht gelesen. Besser gesagt: So etwas liest man hierzulande nicht. Kein Wunder – der deutschsprachige Dichter lebt in Luxemburg.
Kriers Dichtung ist außergewöhnlich, originell und eigenwillig und nimmt zu keinem Zeitpunkt irgendein Blatt vor den Mund.
Kriers Gedichte zeigen schonungslos auf, was geht und vergeht. Sie sind dabei selten larmoyant und nie melancholisch; immer kontert stattdessen eine heitere, gewitzte Selbstironie.
Berliner Literaturkritik, Achim Steigenberger
Le sublume et le grotesque:
Bei der Lektüre von Jean Kriers Gedichten in dem soeben erschienenen Band
Herzens Lust Spiele besticht sogleich das leichtfüßig-lustvolle Spiel mit der Sprache auf mehreren Ebenen, insbesondere der syntaktischen und lexikalischen.
Kriers freie Verse evozieren assoziativ, fügen in expressionistischer Manier Sprachfetzen in einem ungewohnten Umfeld zusammen zu einer melodischen Klangmagie, deren mysteriöser Charme den Leser unversehens in ihren Bann schlägt.
La Voix, Luxemburger Wort, 17.03.2010
Herzens Lust Spiele aus dem Leipziger Verlag poetenladen ist ein authentisches Buch, ein kritisches, ein vielschichtiges Werk, unbarmherzig, ehrlich, ohne Zweifel ein weiteres Meisterwerk, und sicherlich nicht das letzte aus der Feder von Jean Krier.
Radio 100,7, Lèon Rinaldetti, April 2010
Die Gedichte von Jean Krier sperren sich aller oberflächlichen Behandlung. Sie sind rauh, sie sind widerständig, sie sind völlig kompromisslos. Dabei souverän und alles andere als gleichgültig. Sie sind, was man von Gedichten eigentlich immer hoffen sollte: sehr dicht.
So ergibt sich ... ein reiner, glasklarer und harter Stil, der jedes Wort an seinem Platz und unentbehrlich weiß.
d'Lëtzebuerger Land | Elise Schmit, 05.03.2010
Sprachspiel und Kritik:
Eine ganz besondere Mischung von poetisch-sublimen, komisch-grotesken, skurril-bizarren ... verleiht Jean Kriers Lyrik ein ganz besonderes Gepräge, wozu kreative Neologismen, Fremdwörter und wohlklingende Fachtermini aus interschiedlichen Bereichen beitragen
Luxemburger Wort, Jeff Baden, April 2010