Stimmen zum Buch
Die in Zwickau geborene Berlinerin, die in Düsseldorf Germanistik und Geschichte studierte, arbeitet mit knappen, prägnanten Sprachbildern und szenischen Einfällen, die von Rhythmus und Klang vorangetrieben werden.
Natur erscheint hier als Kulisse, Liebe als Funktion. Alles ist mess- und kontrollierbar geworden, wissen diese Verse: die Angst, der Schmerz, die Liebe und der Tod.
Tagesspiegel | Dorothea von Törne
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Es ist ein extrem homogener Gedichtband auf hohem Niveau, der einem sehr eigenen Ton folgt und bereits einen Sound hat, den viele erst mit ihrem soundsovielten Buch erreichen.
Ein eindrucksvoller Duktus liegt auf den Wörtern, vielschichtig, mit ausgeprägtem Gefühl für die Tiefen. Wer sich darauf einlässt, ist schnell weg; innen, oft draußen an der frischen Luft. Und muss hartgesotten sein, denn wenn ich den Punkt nennen sollte, der mich an diesen Gedichten am meisten beeindruckt, dann wäre es wohl folgender: Sie offerieren eine unerwartete Brutalität!
Lyrikwelt | Stefan Heuer
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›in deinen adern fließen / meine scherben‹ ist eins dieser unfassbar starken Bilder, die einen tief erschüttern können, weil sie so treffend sind, so unmittelbar schmerzhaft, direkt, echt.
Es sind oft bedrückende Gedichte, ein lyrisches Labyrinth ohne Notausgang, dem sich der Leser aussetzt, aber in Wirklichkeit setzt er sich nur mit sich selbst auseinander, wird auf seine Ängste gestoßen, wird gezwungen, infrage zu stellen, ob die Art, sich mit der Welt zu arrangieren nicht doch eine widernatürliche ist.
Fixpoetry | Gerrit Wustmann
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Die Gedichte von Peggy Neidel sind interessant, weil sie eine Ganzheitlichkeit von sinnlicher Erfahrung und von Sprachgenauigkeit und von Welterfahrung haben. Bei ihrer polytropischen Lyrik tut sich ein haarfeiner Riß auf, in dem ein Abgrund sichtbar wird, in dem uns die Folgen der Aufklärung zurückgelassen haben.
Diese Augenblicke des jähen Erkennens, diese Augenblicke der Vergewisserung, daß die Einsamkeit des Menschen in der Welt nicht aufhebbar ist, haben sich in die Gedichte von Peggy Neidel eingeschrieben.
Kulturnotizen zu Kunst, Musik und Poesie | Kuno
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Und spätestens, nachdem ich das Buch als erfahrener Bücherflaneur hinten beim Inhaltsverzeichnis aufgeschlagen hätte, wäre mir der Kauf ein unvermeidliches Bedürfnis geworden: Schon die Überschriften der drei Abteilungen, in die die Gedichte gegliedert werden („es riecht nach Schwanken“, „ein formelastisch neuer aufprallschutz“, „contemporary soundso“), wecken erfreute Neugier ...
Peggy Neidel bricht diese Schichten auf, und ihren Gedichten gelingt, was nur der Lyrik gelingen kann: das Sichtbarmachen der Metamorphosen unter der Oberfläche und dessen „was nicht in einen Rucksack passt“. Es lohnt sich, sie zu lesen.
Signaturen | Dirk Uwe Hansen
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Unaufwändig las die junge Zwickauerin [Peggy Neidel]... ihre messerscharfen Formulierungen, Verse, deren Wortfugen sich auftun wie Abgründe.
Maintal Tagesanzeiger | Ewart Reder